Was unterscheidet die Systemische (ganzheitliche) Kieferorthopädie von herkömmlichen Methoden?

Die SKFO strebt nach einem tieferen Verständnis über die Zusammenhänge zwischen den oralen und den übrigen nahen und fernen Organen und Funktionssystemen, um Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien (einschl. Muskel- und Gelenkproblemen) besser zu diagnostizieren und wirksamer zu therapieren.

Mechanisch kontra funktionell: Bei den konventionellen und üblichen kieferorthopädischen Behandlungen werden die Zähne weitgehend durch mechanische Kräfte, die Druck oder Zug ausüben, aktiv bewegt. Dafür werden unbewegliche herausnehmbare oder festsitzende (Multibracket) oder herausnehmbare Geräte (Zahnspangen) verwendet.

Gesund und schön: Natürlich sind schöne gerade Zähne immer das Ziel, die Krönung einer kieferorthopädischen Behandlung. Auf dem Weg dorthin können/sollten aber die häufigen Begleiterscheinungen wie Mundatmung, Muskelschwächen, Haltungsfehler, Entwicklungs- und Reifungsprobleme, Sprechfehler, Verhaltensauffälligkeiten, Lernprobleme u. a. beachtet und mitbehandelt werden. Andernfalls bleibt die Gesundheit und mit ihr die Nachhaltigkeit des Ergebnisses auf der Strecke.

Aktiv statt passiv: Zu viel Aktionismus und Mechanik von außen führt häufig zu innerer Inaktivität  und Schwächung der beteiligten Organleistungen. Gesundheit und Schönheit lassen sich bekanntlich durch Passivität allein kaum erlangen, geschweige denn auf Dauer erhalten. Deshalb legt die SKFO Wert darauf, nicht nur fördernde sondern ebenso auch fordernde Maßnahmen durchzuführen. Die dafür eingesetzten Mittel und Methoden, wie z. B. der Bionator, Funktionsregler oder Übungen nach Padovan (s. Seite…Neurofunktionelle Reorganisation) eignen sich nicht nur als Trainer und Stimulatoren. Gleichzeitig stärken und schonen sie das System anstatt es zu schwächen oder gar zu schädigen, z. B. durch die Vermeidung unnötiger (Serien-)Extraktionen gesunder Zähne oder exzessiver mechanischer Verdrahtungen, Verschraubungen und/oder Beklebungen (Multibracket) (s. Beispiel S……).

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Bei den konventionellen und üblichen kieferorthopädischen Behandlungen werden die Zähne weitgehend durch mechanische Kräfte, die Druck oder Zug ausüben, aktiv bewegt. Dafür werden unbewegliche herausnehmbare oder festsitzende (Multibracket) Geräte (Zahnspangen) verwendet. Für bestimmte Fälle und Aufgaben (z. B. bei Zahnverlagerungen, -drehungen oder stärkeren Achsenneigungen) werden sie auch in der SKFO als Ergänzung geschätzt und benötigt.

Dazu muss man wissen: Kaum beachtet oder bekannt sind mögliche Rückbildungen (Atrophien) oder Fehlleistungen (Dyskinesien) der Mundmuskulatur bei unnötigem und unangemessenem Einsatz von Bracketapparaturen. Die ohnehin oft vorhandenen Schwächen und Störungen der Atem-, Kau- und Schluckfunktionen werden u. U. verschlimmert, weil die fixierten Apparate beim Essen und Trinken buchstäblich im Wege stehen. Sie können dann eine Abweichung oder gar Vermeidung der erforderlichen Mundbewegungen auslösen. Immer mehr Patienten ziehen sich damit Gelenk- und Muskelbeschwerden zu, z. T. mit Schmerzen und Geräuschen, die sie bisher nicht kannten. Der zunehmende unkritische Einsatz  von Brackets nach dem Gießkannenprinzip ist nicht nur töricht sondern angesichts der möglichen Schwächungen oder Schädigungen z. T. unverantwortlich. Durch die gleichzeitige Verkürzung  der Zahnreihen und Verkleinerung des Mundraumes nach unnötigen Serienextraktionen kann z. B. die Zungenfunktion und damit das Schlucken und Sprechen zusätzlich eingeschränkt werden. Die orthopädischen Erfahrungen aus dem 19. Jahrhundert haben es doch gezeigt: Zu viel Korsettierung, Fixierung und Schienung, zu wenig Übung, Lockerung und Bewegung bedeuten Einengung anstatt Entwicklung. 

Sollte aber ein längerer und größerer Einsatz von Brackets unumgänglich sein, können ihre Risiken und Nebenwirkungen durch funktionelle Apparate sowie  mund- und körpermotorische Übungen (z. B. nach Padovan) vermindert oder vermieden werden.         

Mit ihrer Unterstützung schaffen die Funktionsgeräte (bes. Bionator, Funktionsregler, Kinetor, Gebissformer,) günstige Bedingungen, unter denen die regulierenden Kräfte der Selbstheilung genutzt und gesteuert werden. Ihre Anwendung wirkt stimulierend und führt zu einer re-aktiven Zahnbewegung. Diese wiederum resultiert aus den Mundfunktionen (bes. Schlucken), die durch die apparativen Bewegungs- und Berührungsreize normalisiert werden. Die erreichte Erweiterung und Umformung des Mundraumes geht  mit einer ordnenden Umstellung der Zahnreihen und der Bisslage einher. Die verwendeten Geräte sind herausnehmbar, im Mund beweglich und stören kaum.

Durch die Anwendung funktioneller Mittel und Methoden und  ihre Kombination mit konventionellen mechanischen Techniken kann die SKFO bessere, kostengünstigere, gesündere  und beständigere Ergebnisse erzielen .

Eine Kurzfassung der Vorteile finden Sie hier.

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